Jeden Tag besser werden
As-salāmu ᶜalaykum wa-raḥmatullāhi wa barakātuhu. Aᶜūdhu billāhi mina sh-shayṭāni r-rajīm. Bismillāhi r-raḥmāni r-raḥīm.
Allāh gehört die aufrichtige Religion (39:3). Religion muss aufrichtig für Allāh sein. Allāh hat uns erschaffen. Der Mensch hat nicht nur eine Seele, sondern auch ein Ego. Er (awj) hat uns erschaffen, um mit dem Ego und Shayṭān zu kämpfen, zu ringen, den Schmutz loszuwerden und uns zu reinigen und aufrichtige, saubere Diener für Allāh zu sein. Wenn wir das erreichen, ist unsere Stufe höher als die der Engel. So ist Weisheit in allem. Allāh hat nichts ohne Zweck geschaffen. Alles in dieser Welt hat eine Weisheit. Selbst der Shayṭān hat eine Pflicht, obwohl er sich dessen nicht bewusst ist. Seine Pflicht ist, die Stufe der Menschen zu heben, denn wenn ihr ihm nicht gehorcht und das Gegenteil tut, wird eure Stufe erhöht. Wenn ihr gegen das Ego angeht, auf ihm reitet und indem ihr auf es tretet, steigt ihr auf. Wenn es auf euch tritt, geht ihr nieder.
Aufrichtigkeit ist wichtig im Islām, in der Religion. Natürlich tun wir Dinge willig oder unwillig, aber langsam, von Tag zu Tag, müssen wir unser Ego reinigen. Von Tag zu Tag müssen wir aufsteigen. Derjenige, dessen zwei Tage gleich sind, ist ein Verlierer, sagt der Prophet (ṣaws). Natürlich weiß der Mensch nicht, Allāh weiß es, niemand weiß, wie lange wir leben. Aber wenn ihr erst einmal das Alter erreicht habt, wenn ihr euer Hirn benutzen könnt, wenn ihr nicht auf euer Ego hört und vorwärts geht auf Allāh zu, nicht zweimal die Entfernung von gestern, aber wenn ihr auch nur ein Prozent vorwärts geht, ist es doch ein Gewinn und bedeutet, Hilfe kommt. Es bedeutet, ihr versucht es, Allāh hilft euch. Selbst dieses eine Prozent wird akzeptiert von Allāh. Es wird als 100 Prozent gezählt. Langsam, keinen Schritt rückwärts machend, sondern vorwärts gehend, kommt ihr höher. Aber wenn ihr eurem Ego folgt und sagt “Ich habe schon viel Gottesdienst gemacht und gebetet heute” und am nächsten Tag keinen Gottesdienst macht und das Gegenteil macht, werdet ihr verlieren.
In der Tariqat ist die Pflicht, das Ego der Menschen zu reinigen, ihr Ego zu schulen, ihre Stufen zu heben. Wenn du einen Fehler machst, musst du bereuen. Bereut jeden Tag. Wir bereuen unsere Sünden, die wir absichtlich oder unabsichtlich begehen. Am wichtigsten: Gebt jedem seine Rechte. Allāhs Rechte, Allāh ist Arhamu r-Rahimin, Er vergibt, ᶜazza wa jalla. Gewiss, Allāh vergibt die Sünden alle (39:53). Allāh vergibt alle Sünden. Kein Problem damit. Aber Er sagt: Ich mische Mich nicht ein in irgendjemandes Rechte. Unterdrückt niemanden, gebt jedem seine Rechte, bringt niemanden dazu, in die Irre zu gehen. Dies sind alles eines Dieners Rechte. Ihr werdet eine Abrechnung bekommen für alles, was ihr tut. Eines Dieners Recht ist anders als Allāhs Recht. Wenn er dir vergibt, ist es okay. Wenn nicht, dann hast du ein Problem. Deshalb ist die wichtigste Schulung des Egos, die Menschen gut zu behandeln. Betrügt Leute nicht, sowohl materiell als auch geistig. Zeigt den Menschen den rechten Weg. Es ist nicht gut, den Menschen etwas zu zeigen, von dem ihr nicht wißt, ob es wirklich ist, absichtlich oder unabsichtlich. Wenn ihr es tut, ohne zu wissen, vergibt Allāh. Wenn ihr es absichtlich tut, zu eurem eigenen Nutzen, dann seid ihr nicht rein, seid ihr nicht aufrichtig. Ihr mischt andere Dinge in diesen Gottesdienst. Allāh vergibt euch dann nicht. Allāh will, dass die Religion rein und aufrichtig ist. Langsam, inshāʼllāh, wenn wir auf diesem Weg, wie gesagt, vorwärts gehen, nicht einen Zentimeter, selbst einen Millimeter, werden wir doch gewinnen. In shāʼllāh halten wir nicht an oder kehren um.
Aʻūdhu billāhi mina sh-shayṭān ir-rajīm. Bismillāhi r-raḥmāni r-raḥīm.
“Ala lillahi d-dinu ikhalis” – “Allāh gehört die aufrichtige Religion.” (39:3). Das ist ein Vers aus dem Koran. Er besagt: Die Religion muss rein sein für Allāh, und nichts anderes. Vermischt nichts mit dieser Reinheit. Wie können wir das erreichen? Es ist das Leben, wir wissen nicht, wie es sein wird, lang oder kurz. Wir wissen es nicht. Es ist Allāh, der weiß. So müssen wir von dem Moment, wo wir verpflichtet sind, von vielleicht 14, 13, 15 Jahren an, wenn es verpflichtend wird, Allāhs Befehl zu folgen, besser und besser werden. Der Prophet (ṣaws) sagt: Wer an zwei Tagen gleich ist, ist im.. Er ist ein Verlierer. Er muss jeden Tag besser werden. Das ist der Befehl des Propheten (ṣaws). Und er ist der am meisten das Rechte sagt. Es ist nicht wichtig, jeden Tag das Doppelte des vorherigen Tages zu tun. Nein. Selbst eine sehr kleine Verbesserung, vielleicht ein Prozent, wird akzeptabel sein für Allāh. Denn ihr folgt dem Befehl des Propheten (ṣaws). Und wir versuchen es, denn es ist nicht leicht. Allāh hat viele Dinge erschaffen. Es ist nicht leicht, besser und besser zu werden. Viele schwierige Dinge hat Allāh erschaffen.
Und Er hat alles mit Weisheit erschaffen. Für nichts in dieser Welt, was Er geschaffen hat, könnt ihr sagen: Warum hat Allāh das geschaffen? Das ist auch.. Viele Menschen sagen das, aber sie sind unwissende Menschen. Und die das sagen, sind keine klugen Leute. Alles, was Allāh geschaffen hat, selbst Shayṭān, hat Er aus Weisheit geschaffen. Die Menschen verfluchen ihn, und er ist glücklich: Ich bringe diese Leute zum Jahannam. Aber er weiß nicht, dass er die Menschen auch zu den höchsten Stufen bringt. Wenn sie sich gegen ihn wenden, nicht auf ihn hören, wird ihre Stufe höher und höher. Das Ego auch, Allāh hat das Ego erschaffen. Es stellt sich immer gegen dich. Wenn du ihm folgst und dein Ego auf dir reitet, wirst du der Niedrigste sein. Wenn du auf dem Ego reitest, wirst du höher sein. Das gilt für alles. Allāh hat nichts ohne Weisheit geschaffen, ohne Grund. Es gibt viele Dinge, selbst jetzt, in diesen Tagen, hat Allāh neue Dinge geschaffen. Die Menschen wissen nicht, was das ist, ein neues Insekt, ein neues Ding, das Bäume isst, isst.. Krankheit bringt, krank macht. Er erschafft immer noch. Und es ist Weisheit von Allāh. Wir widersetzen uns nicht.
So müssen wir jeden Tag besser und besser sein. Selbst eine sehr kleine Verbesserung akzeptiert Allāh wie 100 Prozent. Aber geht nicht rückwärts. Jeden Tag müsst ihr besser sein als am Tag vorher. Besser als am Tag vorher, bis ihr wirklich rein werdet. Und das ist.. Die größte Hilfe für die Menschen ist von der Tariqat. Sie helfen und bewirken, dass die Muriden besser und besser werden. Und besonders für alles, was Allāh vergibt. Selbst kleine Dinge, wenn ihr bereut und Tawbah macht, Astaghfirullāh, jeden Tag, vergibt Allāh. Und Er ist der Barmherzigste. Also nichts.. Seid nicht hoffnungslos. Was ihr auch macht, am Ende des Tages bereut und sagt Astaghfirullāh. Allāh… alles, was Er vergibt. Aber was vergibt Er nicht? Wenn ihr den Menschen Unrecht tut, sagt Allāh: Das ist nicht Mein Recht, dies ist der Menschen Recht. Also müssen wir aufpassen, niemanden zu betrügen, niemanden zu unterdrücken, nicht zu lügen oder den Menschen Unrecht zu tun, denn dies ist.. Wenn sie akzeptieren, dir zu vergeben, ist es okay. Wenn sie dir nicht vergeben, Allāh vergibt nicht. Er sagt: Ich bin kein Unterdrücker. Du musst.. Diese Menschen müssen dir vergeben.
Das gilt für alles, materiell und geistig. Wenn du hingehst, und die Menschen halten dich für einen Heiligen oder du sagst etwas, was du nicht wirklich weißt oder du lügst sie an zu deinem eigenen Nutzen, das ist keine Reinheit. Das ist nicht die reine Religion. Es ist nur die Religion, um Nutzen daraus zu ziehen. Das ist, was wir am Anfang gesagt haben. “Ala Lillahi d-dinu l-khalis” (39:3). Es muss nur für Allāh sein. Mischt nicht eure Begierde, mischt nicht, was ihr damit erreichen wollt, besonders in die Religion. Es ist sehr wichtig. Und wir müssen uns freimachen, uns reinigen davon. Jeden Tag, langsam, langsam können wir es beenden. Denn wir folgen der Tariqat, und die Tariqat bringt die Menschen dazu, wenn sie guter Absicht sind, sich von dieser Krankheit zu befreien und rein zu sein und gut für andere Menschen zu sein und für sich selbst. Wa min Allāhi t-tawfiq. Al-Fātiḥah.
Vortrag von Shaykh Muḥammad ᶜᾹdil ar-Rabbānī am 26. Dezember 2015 / 15. Rabīᶜa l-awwal 1437.
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