Mit vereinten Kräften
In der Geschichte gab es einige Beispiele von harmonischem Zusammenleben verschiedener Völker, Kulturen und Religionen. Die k. u. k. Monarchie der Habsburger war ein Vielvölkerstaat, der versuchte, allen Menschen ihr Recht zu geben.
Viribus unitis – Mit vereinten Kräften!
Das war der Wappenspruch von Kaiser Franz Joseph.
Der Kaiser sah sich nicht als Herrscher, der nach eigenem Gutdünken regieren konnte, sondern als von Gott eingesetzter Herr und Beschützer seiner ihm anvertrauten Völker. Jeder Untertan bekam das ihm zustehende Recht.
Ab 1867 wurde durch das Staatsgrundgesetz den Juden erstmals in ihrer Geschichte in ganz Österreich der ungehinderte Aufenthalt und die Religionsausübung gestattet. Die Jüdische Gemeinde wuchs in Folge sehr rasch. Ende des 19. Jahrhunderts war ihr Anteil an der Wiener Bevölkerung um die 10%.
Ab 1878 stand das okkupierte Bosnien-Herzegowina unter österreichisch-ungarischer Herrschaft. In Bosnien waren rund 600.000 Muslime ansässig, in Wien 889 Muslime. Bereits vor 1878 waren auch einzelne Österreicher zum Islām konvertiert. 1912 wurde das Islāmgesetz erlassen, welches den Islām nach der hanafitischen Rechtsschule als Religionsgesellschaft anerkannte und den Muslimen Selbstbestimmung zusicherte. Da nun auch bosniakische Einheiten für die Habsburgermonarchie fochten, waren innerhalb der k.-u.-k.-Armee auch Imāme zur Betreuung muslimischer (bosnischer) Soldaten tätig.