Präsenz beim Gottesdienst
Mein Großscheich (qs) sprach einmal mit mir über Jaᶜfar aṣ-Ṣādiq (qs) aus der goldenen Kette der Naqshbandi Silsilah. Er war ein Nachkomme des Propheten (ﷺ) und der Scheich von Abū Yazīd (qs), der sagte:
„Ich habe 99 Scheichs gesehen und bin an ihnen vorbeigegangen, bis ich meinen Großscheich erreicht hatte.”
Unser Großscheich sagte über Jaᶜfar aṣ-Ṣādiq (qs), dass, als er Gottesdienst machte, die Gebäude ihm oft nicht standhalten konnten, vor der Kraft der Barmherzigkeit, die auf ihn kam, und seiner Ehrfurcht.
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Er ging in die Berge und in die Wüste und wenn er anbetete, ging er aus sich heraus in die göttliche Gegenwart. Vögel landeten auf seinem Kopf, er war wie ein toter Baum.
Das ist Anbetung in der göttlichen Gegenwart, die Abwesenheit von sich selbst. Der Wert der Anbetung ist diese Gegenwart.
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So sehr du bei dir selbst bist, bist du weit entfernt von echter Anbetung. Du bist ein Diener deiner selbst. Von sich selbst fern zu sein bedeutet, in die Einheit, Tawḥīd, zu gelangen. Wenn du in der göttlichen Gegenwart präsent bist, kannst du nichts vergessen, alle Kräfte sind bei dir, keine Achtlosigkeit.
Wir vergessen möglicherweise etwas vom Gebet, wenn wir bei unserem Ego sind.
-3-
Ursprünglich dient jede Anbetung nur dazu, dich von dir selbst fernzuhalten und in der göttlichen Gegenwart präsent zu sein. So sehr man bei sich selbst ist, so sehr gibt es keine wirkliche Einheit.
Er war mit sich selbst fertig, Jaᶜfar aṣ-Ṣādiq (qs) war nicht mehr da, göttliche Lichter erschienen mit ihm.
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Mawlāna Shaykh Nāẓim al-Ḥaqqānī
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Die obigen Portraits sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem nachfolgenden Buch entnommen.