Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter.

Prolog

Eine der Bedingungen des Glaubens (Īmān) ist:

“Khayruhu wa sharruhu min-Allāh.”

„Sowohl das Gute als auch das Böse kommt von Allāh (ﷻ).“

Wir sprechen über die Bedingungen des Glaubens. Jeder sollte sie kennen. Wenn ihr diese Bedingungen kennt oder erfüllt, gibt es keine Probleme. Jedoch – wenn es ein Problem gibt, beginnt der Mensch wütend zu werden und kämpft. Er denkt, dass es von einer gegnerischen Person kommt, während es die Entscheidung von Allāh (ﷻ) ist, damit beide geprüft werden.

Ein Mensch ist glücklich, wenn ihm geschmeichelt wird und er regt sich auf, wenn über ihn schlecht gesprochen wird. Das ist die menschliche Natur. Die Freunde von Allāh (ﷻ), Besitzer des wahren Glaubens, sagen jedoch, dass beides gleich sein sollte. Du solltest beide gleich behandeln, denjenigen, der dich beschimpft, und denjenigen, der dich bevorzugt.

Ihr solltet nicht glücklich über das eine sein und solltet nicht verärgert über das andere sein. Ihr solltet sagen, dass ihr wohl schuld gewesen sein müsst, und dass es ein Test für euch in dieser Welt ist.

Wenn ihr es akzeptiert, werdet ihr es angenehm auf dieser Welt haben. Ihr werdet keinen Konflikt mit irgendjemandem haben. Ihr müsst nicht streiten und kämpfen. Und im Gegensatz dazu sollte man nicht glücklich sein, von jemandem bevorzugt zu werden. Das ist ein Gefallen von Allāh (ﷻ). Ihr solltet Allāh (ﷻ) dafür danken.

Andere Leute mögen es sehr, wenn ihnen geschmeichelt wird. Sie werden zufrieden. Sie akzeptieren aber nicht einmal eine Kleinigkeit. Egal, ob jemand kommt und sagt: “Du bist dies oder das” oder zu streiten oder kämpfen beginnt, reagieren sie auf dieselbe Weise.

Sie verlieren ihre Gelassenheit und bringen sich selbst in Misskredit. Darauf sollten wir achten, denn die Würde, die auch Gelassenheit ist – ein Gläubiger besitzt Würde, Gelassenheit. Es besteht keine Notwendigkeit, auf die Worte aller zu reagieren.

Das entspricht nicht der Anweisung Allāhs (ﷻ):

وَإِذَا خَاطَبَهُمُ الْجَاهِلُونَ قَالُوا سَلَامًا

Koran 25:63

“… wa idhā khāṭabahumu l-jāhilūna qālū salāma.”

– Koran 25:63

„…und wenn die Törichten sie anreden, sprechen sie friedlich (zu ihnen).„

– Koran 25:63

Wenn Törichte dir etwas Schlechtes sagen, solltest du so tun, als ob es dir egal wäre. “salām”, bedeutet „Frieden“. Unsere Aufgabe ist der Frieden. Andernfalls werdet ihr keinen guten Ruf haben. Und ihr werdet keinen Nutzen haben.

Unsere Väter sagten: “Hunde bellen und die Karawane zieht weiter.” Wenn ein achtloser Mensch etwas zu dir sagt, wenn ein Hund bellt, bleibst du stehen und bellst zurück? Kümmert euch um eure Angelegenheiten. Führt eure Karawane. Lasst euch nicht belästigen. Es ist eure Pflicht, dies zu tun. Möge Allāh (ﷻ) uns alle diesen schönen Zustand des Glaubens erfüllen lassen.

Wa min Allāhi t-tawfīq, al-Fātiḥah.

Vortrag von Shaykh Muḥammad ᶜᾹdil ar-Rabbānī am 5. Februar 2019 / 29. Jumādā l-ūlā 1440.

Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert