Die keine hohe Stelle begehren
“Wa la yanṣuranna Llahu man yanṣuruhu.” (Koran 22:40). Allāh (awj) sagt: “Und Allāh wird ganz gewiss denjenigen helfen, die Ihm helfen.” Er macht sie siegreich. Wir sollten mit Allāh sein. Wer nicht mit Allāh ist, wird keinen Nutzen haben. Wer mit Allāh ist, bekommt Nutzen aus allem. Sonst gibt es, selbst wenn er der stärkste Mann der Welt ist, wenn er nicht mit Allāh ist, keinen Wert, keinen Nutzen für ihn. Denn alles gehört Allāh. Wer das nicht versteht, hat keinen Verstand. Allāh fordert uns auf, zu Seinem Weg zu kommen. Verlässt Meinen Weg nicht! Sucht nicht die Welt! Begehrt nicht die Welt! Derjenige, der hinter der Welt herläuft, glaubt, er bekomme Nutzen, aber er bekommt keinen Nutzen, auch nicht in dieser Welt. Denn Allāh gibt, damit er wilder wird und mehr Strafe im Jenseits verdient.
Die Menschen lernen diese Dinge langsam, und gehen voran. Deshalb ist es verpflichtend, Wissen zu erwerben. Es ist Pflicht (farḍ) für jeden Muslim, Wissen zu erwerben. Ohne das zu wissen, wird er nichts verstehen. Er denkt, er käme wegen dieser Welt. Selbst ein Muslim sollte weiter lernen. Wissen zu verlangen, bis du stirbst, ist farḍ. Wie machen wir es? In jeder Versammlung des Wissens, in die du gehst, forderst und verlangst du nach Wissen. Wenn du mit dieser Absicht gehst, bedeutet es, du erwirbst Wissen, bis du stirbst. Ihr braucht wahres Wissen. Wahres Wissen kommt vom Weg unseres Propheten (ṣaws), indem wir Erlaubnis von ihm (ṣaws) nehmen. In der Vergangenheit gab es Erlaubnis. Sie kam zu einem Shaykh, einem Gelehrten. Von diesem Gefährten, von diesem Gelehrten, von diesem Tābiᶜūn – sie kamen einer nach dem anderen.
Sie erscheinen auch in der Ṭarīqah. Die Tariqa ist auch ein Tor des Wissens. Euer Shaykh ist euer Lehrer. Er lehrt euch. Er lehrt Gutes, verbietet Schlechtes. Denn es gibt Arten von Wissen, die das Ego vergrößern, das Ego nähren. Selbst wenn er ein Shaykh ist, selbst wenn es religiöses Wissen ist, wenn der Lehrer nicht aufrichtig ist, nimmt das Ego seines Schülers die Form des Egos des Lehrers an. Er bringt sie dazu, die Welt, Geld, Besitz zu lieben. Das Schlimmste ist Führerschaft, Liebe zur Herrschaft (Ḥubbu r-Ra’iyasāt), euch Führerschaft lieben zu lassen. Es ist das Schlimmste, sagt unser Prophet (ṣaws). Es ist schlimmer als Silber und Gold, weil die Menschen Silber und Gold ausgeben, um diese Stufe zu erreichen. Um dorthin zu gelangen, verteilt er Silber und Gold, nur um eine Position zu haben, und sagt: „Ich sollte Führer sein.“ Das ist der Schlimmste. Unsere Shaykhs (mashaykhs) lehren das Gegenteil. Bismillāhi r-raḥmāni r-raḥīm. Wir bestimmen sie für diejenigen, die weder Überheblichkeit auf der Erde noch Unheil begehren (Koran 28:83). Diese Menschen begehren keine Überheblichkeit, sie wollen kein Unheil. Sie wollen die Menschen nicht verderben. Im Gegenteil, sie wollen die Menschen zurechtrücken. Am Ende ist Gewinn für fromme Menschen. Fromme Menschen sind in der Ṭarīqah. Sie sind Menschen, die vom Shaykh geschult sind.
Tariqa ist eine schöne Sache. Sie lehrt das. Tariqa sind die Dinge, die unser Prophet (ṣaws) lehrt. Sie lehrt nicht, was das Ego will. Das Ego muss diszipliniert werden, nicht genährt. Nicht wie ein gutes Tier, wenn ihr das Lamm, die Kuh, das Kamel füttert, werden sie besser, wenn sie wachsen. Wenn ihr das Ego nährt, wird es zu einem größeren Drachen. Du kannst eine Schlange loswerden, wenn sie klein ist, aber indem sie wächst, wird sie wie ein Drachen. Schließlich verschlingt sie dich und bringt dich in die Hölle. Das Ego muss diszipliniert werden. Die Tariqa ist der beste Ort zum Trainieren. In shāʼllāh schult die Tariqa Menschen. Das Ego kann anders nicht geschult werden. Es kann nicht geschult werden, indem man es nährt. Möge Allāh uns vor seinem Schaden schützen, In shāʼllāh!
Wir lesen eine Sure. Bismillāhi r-raḥmāni r-raḥīm. “Wa la yanṣuranna Llahu man yanṣuruhu.” (Koran 22:40). “Und Allāh wird ganz gewiss denjenigen helfen, die Ihm helfen.” Allāh gibt Hilfe und gibt Sieg demjenigen, der Allāh hilft und alles für Allāh macht. Allāh hilft ihm. Nicht wer gegen Allāh ist. Mit Allāh – alles ist leicht für die, die mit Allāh sind. Wer mit Allāh ist, für den ist alles leicht. Selbst wenn es manchmal so scheint, als gäbe es Schwierigkeiten, du siehst nichts Gutes, aber tatsächlich hilft Allāh diesen, die mit ihm sind. Wer gegen Allāh ist, für den gibt es keinen Gewinn. Auch wenn er der Stärkste ist oder der Reichste auf der Welt ist, auch wenn die ganze Welt für ihn ist, ist es nicht wichtig. Denn diese Welt ist nur für Allāh, und Er kann diesen Menschen geben, die gegen Ihn sind. Sie dachten, sie hätten alles, aber sie bekommen mehr und mehr, damit sie in der Ᾱkhira bestraft werden – mehr und mehr Strafe. Die Muslime vergessen das auch. Sie denken, sie sind Verlierer. Nein! Seid das nicht! Denkt nicht so! Ihr seid mit Allāh, habt keine Angst! Ihr seid die Gewinner. Denn das gute Ende ist für den, der mit Allāh ist.
Und wir lernen. Die Muslime haben auch vergessen, zu lernen, was ihnen nützt. Und zu lernen und wahres Wissen zu erwerben, ist verpflichtend für alle von der Kindheit bis ins Grab. Wie – gehen wir immer in die Schule, die Madrasah, um das zu lernen? Nein, fasst einfach die Absicht, mehr und mehr zu lernen – dann seid ihr dabei, ihr folgt dem Befehl Allāhs. Kein Ende des Wissens. Wissen sind Ozeane, so ist es genug für alle bis zum Grab, wir lernen alle. Wir lernen, sagt nicht: Ich weiß alles! Wer sagt „Ich weiß alles.“, ist ignorant, denn es gibt kein Ende des Wissens, sondern wir müssen lernen, lernen, wie wir unser Leben bewältigen können, glücklich sein können hier und im Jenseits.
Das Glück, nach dem alle suchen, ist darin, zu folgen und zu glauben. Wenn ihr 100 Prozent Gläubige seid, kann euch nichts berühren. Wir sehen das in der alten Zeit, in den Propheten, die unter den Leuten zu leiden hatten und nichts sagten, weil sie hundertprozentigen Glauben hatten. Und diesen Glauben lernen wir nicht in der Schule, weil die, die in dieser Schule, selbst in den religiösen Schulen, unterrichten, sind nicht einmal Gläubige. Was sie lehren, sie glauben nicht an das, was sie lehren, weil sie keine Verbindung mit dem Propheten (ṣaws) haben. Das wahre Wissen kommt von der Ṭarīqah, welches vom Propheten (ṣaws) kommt, und danach die Sahaba und danach die Tābiᶜūn und Ulama und Awliya’ullah. Und sie kommen einer hinter dem anderen, bis sie diesen Gelehrten oder Imām oder Shaykh erreichen, der sich mit ihnen verbindet. Diejenige, die sich nicht verbinden, machen nur euer Ego groß, nähren euer Ego, und es wächst mehr und mehr. Um Tiere aufzuziehen, ist es gut. Wir haben Ziegen, wir haben Kühe, wir haben Hühner. Wenn ihr sie füttert und sie groß werden, ist es gut, weil dies gesegnete Tiere sind. Aber wenn ihr eine Schlange füttert und aufzieht, wird es, wenn sie wächst und wächst, nicht gut für euch sein. Sie wird euch verschlingen. Es ist kein Nutzen darin. Sie vernichtet euch nur und erledigt euch. Lasst sie nicht groß werden, lasst sie klein bleiben.
Und das ist die Ṭarīqah, die dies lehren kann. Denn die Schule dieses Wissens, ohne Ṭarīqah, ohne geistige Verbindung, macht die Menschen nur noch stolzer und noch gieriger, so dass sie mehr nehmen, was sie wollen, Gier. Aber die Tariqa lehrt etwas anderes als das. Die anderen brauchen besonders Geld, sie brauchen Gold, sie brauchen Silber, sie wollen alles, sie suchen nur die diesseitige Welt (dunyā). Besonders wollen sie hochstehend sein, in einer hohen Stellung. Und das ist die schwerste Krankheit des Egos. Denn der Prophet (ṣaws) nannte es Ḥubbu r-Ra’iyasāt. Hoch zu sein ist schlimmer als die Liebe für Gold oder Silber. Denn um ihre Stellung zu erhöhen, höher zu machen, geben diese Leute auch Geld, geben sie Silber, geben sie Gold. Sie geben kostbare Dinge, um das zu erlangen. Und wenn sie dort sind, können sie niemandem diese hohe Stellung geben. Sie nur wollen dort sein, niemand anders. Das ist die Lehre der Dunyā-Leute.
Die Tariqa lehrt die Menschen zu folgen. “… alladhina lā yuridūna ʻuluwwan fi l-arḑi wa lā fasāda; wa l-ʻāqibatu li l-muttaqīn.” (Koran 28:83). “… diejenigen, die weder Überheblichkeit auf der Erde noch Unheil begehren. Und das (gute) Ende gehört den Gottesfürchtigen.” Sie wollen nicht hoch sein, sie wollen nur bescheiden sein, und sie wollen keine Probleme machen. Sie machen nichts Schlechtes auf der Welt. Und das Ende, sagt Allāh, “wa l-ʻāqibatu li l-muttaqīn.” (Koran 28:83) “Und das (gute) Ende gehört den Gottesfürchtigen.” – sie werden sicher sein, und sie werden im Paradies sein und in der Göttlichen Gegenwart Allāhs (awj). Das ist, was die Tariqa lehrt. Und die Leute, viele Leute zeigen die Tariqa als etwas Schlechtes. Wer zeigt Tariqa als etwas Schlechtes? Shayṭān und seine Anhänger. Wir suchen keine hohe Stellung, wir suchen nichts. Wir wollen nur, dass die Menschen auf den rechten Weg kommen, den Weg Allāhs, Liebe für den Propheten und die Sahaba und Ahlu l-Bayt und die Mashayikh, Respekt für alle Rechtschaffenen (Salihin). Und die Menschen auffordern, zur Führung (hidaya), zu kommen, In shāʼllāh, Allāh helfe uns und rette uns vor dem Schlechten unseres Egos. Wa min Allāhi t-tawfiq. Al- Fatiha.
Vortrag von Shaykh Muḥammad ᶜᾹdil An-Naqshibandi, am 26. Februar 2016.
Video: http://saltanat.org/videopage.php?id=15241&name=2016-02-26_tr_LaYuridunaUluwwan_SM.mp4