40. Nāzim ᶜᾹdil al-Haqqānī

Shaykh Nāẓim wurde in Larnaka, Zypern, am 23. des Aprils im Jahre 1922 an einem Sonntag bzw. am 26. des Monats Shaban im Jahre 1340 n.H. geboren. Väterlicherseits stammt er von Abd al-Qadir Gilani, dem Gründer des Qadiri Ordens, ab. Und mütterlicherseits reichen seine Wurzeln bis zum ehrenwerten Jalaluddin Rumi, dem Gründer des Mevlevi Sufi Ordens.

Während seiner Kindheit in Zypern wohnte er den Kreisen seines Großvaters bei, der ein Shaykh des Qadiri Ordens war, um sich dessen Disziplin und Spiritualität anzueignen. Übernatürliche Zeichen zeigten sich schon früh in ihm. Sein Verhalten war tadellos. Niemals stritt er sich mit irgendjemandem. Stets lächelte er und übte sich in der Geduld. Sowohl sein Großvater mütterlicherseits als auch väterlicherseits trainierten ihn auf dem Weg der Spiritualität. Als Jugendlicher wurde Shaykh Nāẓim für seine hohe spirituelle Stufe sehr geehrt.

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Jeder in Larnaka kannte ihn, denn er konnte schon früh den Menschen einen Lebensrat geben, ihnen ihre Zukunft voraussagen. Als er fünf Jahre alt war, geschah oft, dass seine Mutter ihn nirgends auffinden konnte. Und nach langem Suchen sah sie schließlich wie er am Grab Umm Hirams , einer Gefährtin des Propheten meditierend da saß. Etliche Touristen suchten ihr Grab auf um das Wunder des schwebenden Steines über ihrem Grabe zu bestaunen. Versuchte jetzt seine Mutter ihn nach Hause zu schleppen, so erwiderte er: „Lass mich hier bei Umm Hiram , Mutter, sie war eine unserer Vorfahren.“ Oft sprach er mit Umm Hiram , die vor über vierzehn Jahrhunderten dort begraben worden war. Wann immer ihn jemand unterbrach, so schimpfte er: „Lasst mich, Ich spreche mit meiner Großmutter.“ Am Tage schickte ihn sein Vater in die Schule und am Abend widmete er sich dem Studium der Religionswissenschaft. Neben seinen Mitschülern galt er als Genie.

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Nachdem er vom Gymnasium nach Hause kam, gab er sich in der restlichen Zeit den Lehren des Mevlevi und Qadiri Ordens hin. Zusätzlich nahm er jeden Donnerstag- und Freitagabend an den Kreisen der Gottesandacht des Qadiri und Mevlevi Ordens teil. Jeder in Zypern bewunderte seine fromme Persönlichkeit. Er eignete sich die Rechtswissenschaft, die Wissenschaft der Überlieferungen, der Logik und die Quran-Exegesen an und konnte legale Entscheidungen gemäß des islamischen Rechts treffen. Des weiteren war er im Stande von den Weisheiten aller spirituellen Stufen zu berichten. Außerdem besaß er die besondere Gabe den kompliziertesten Tatbestand auf einfache, verständliche und anschauliche Weise darzustellen. Nachdem er das Gymnasium beendet hatte, ging er 1940 nach Istanbul, wo seine beiden Brüder und seine Schwester lebten. Dort studierte er Maschinenbau an der Universität Istanbuls im Bezirk Bayazit.

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Zur selben Zeit beschäftigte er sich mit dem göttlichen Gesetz und der arabischen Sprache bei Shaykh Jamaluddin alLasuni (verst. 1955). Sein Diplom stellte jeden anderen Absolventen in den Schatten, so dass die Professoren ihn schließlich drängten mit den Nachforschungen weiterzumachen, der junge Nāẓim jedoch antwortete letztlich: „Mich interessiert die moderne Wissenschaft nicht; mein Herz sehnt sich nach der Spiritualität. Während seiner frühen Jahre in Istanbul begegnete er seinem ersten spirituellen Meister, Shaykh Sulayman Arzurumi, einem Meister des Naqshbandi Ordens (gest. 1948/1368). Abgesehen von seinem Chemie Studium besuchte er die Versammlungen Shaykh Sulaymans, um zusätzlich zu den Lehren des Qadiri und Mevlevi Ordens den Naqshbandi Pfad zu erlernen. Als junger Student wurde er oft in der Sulṭānahmet Moschee gesehen, wie er in der Nacht im Dhikr versunken war.

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